MARTHA-Studie: Prioritäten für den Natur- und Artenschutz

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Zielsetzung
In der Studie wurden prioritäre Arten und Biotoptypen der March-Thaya-Auen identifiziert, für welche rasch und vorrangig Erhaltungsmaßnahmen zu treffen sind. Für die Umsetzung der Biodiversitätskonvention in Österreich werden damit erstmals konkrete Anforderungen definiert.

Grundlagen der Studie
Die Artengruppen der Säugetiere, Vögel, Amphibien, Reptilien, Urzeitkrebse und Flusskrebse, Heuschrecken, Libellen und Gefäßpflanzen sowie die Biotoptypen wurden basierend auf Gefährdungskategorien, Rechtlichen Kriterien und der Bedeutung des Gebiets für den Erhalt der Art bzw. des Biotoptyps analysiert.

Feenkrebs-MarchDie biologische Vielfalt der March-Thaya-Auen
  • Mehr als ein Drittel der österreichweit gefährdeten Arten und
    Biotoptypen der untersuchten Gruppen haben ein Vorkommen in den March-Thaya-Auen.
  • In den March-Thaya-Auen kommen, alleine in den untersuchten Gruppen, 497 gefährdete Arten und Biotoptypen vor.
  • 91 hochgradig gefährdete Arten und 11 gefährdete Biotoptypen haben ihr Hauptvorkommen in Österreich in den March-Thaya-Auen, 120 gefährdete Arten und 22 gefährdete Biotoptypen einen wichtigen Verbreitungs-schwerpunkt.
Die Verantwortung für den Erhalt dieser prioritären Arten und Biotoptypen in den March-Thaya-Auen ist besonders hoch.

viola-kurtisii-Duenen-StiefmuetterchenPrioritäre Handlungsfelder für die Sicherung der biologischen Vielfalt
30 Detailmaßnahmen sind notwendig, um die prioritären Schutzgüter in den March-Thaya-Auen zu sichern. Die wichtigsten sind:
  • Erhalt und Wiederherstellung intakter Auengewässer:
    Die harte Regulierung von March und Thaya im letzten Jahrhundert gefährdet mehr als 100 Arten der Flusslandschaft wie Eisvogel, Donau-Kammmolch und die asiatische Keiljungfer. Zentrale Aufgabe ist deshalb die Wiederherstellung der natürlichen Flussdynamik.
  • Sicherung der Auwälder: Derzeit stehen nur ein Bruchteil der Auwälder unter Vertragsnaturschutz. Mehr als 50 Arten wie der Schwarzstorch und der Rotmilan benötigen großflächige Waldgebiete ohne forstwirtschaftliche Nutzung.
  • Extensive Mahd der Auwiesen und Beweidungen:
    Die sensiblen Arten und Lebensräume der pannonischen Auwiesen wie der Wachtelkönig, der Wiedehopf oder die Sibirische Schwertlilie benötigen offene Habitate und eine besondere Pflege.
  • Einrichtung von Horstschutzzonen und Biotopverbänden:
    Besonderer Maßnahmen brauchen die Greif- und
    Schreitvögel des Gebiets wie der Seeadler oder der
    Kaiseradler. Für sie sollen Horstschutzzonen eingerichtet und
    große weiträumige Landschaftskammern erhalten werden.
Ausblick: Was ist zu tun?
Bereits in den vergangen Jahren sind 55 Arten unwiederbringlich aus dem Gebiet verschwunden - darunter Raritäten wie der Große Brachvogel und die Sumpf-Gladiole.
Der Verlust an biologischer Vielfalt kann nur gestoppt werden, wenn umgehend Maßnahmen zur Sicherung „des letzten weißen Flecks“ auf der Schutzgebietskarte gesetzt werden.

Das Land Niederösterreich und die Bundesregierung, aber auch die Gemeinden, Landnutzer und Umweltverbände müssen alles daran setzen, die Flusslandschaft als Hort der Vielfalt zu erhalten.

Downloads
Zusammenfassung-Prioritaetenstudie (pdf, 1,329 KB)

MARTHA-Prioritaetenstudie1 (pdf, 6,260 KB)

MARTHA_Prioritaetenstudie-Anhang (pdf, 758 KB)

Fotos:
Jari Peltomäki / Birdphoto.fi, Andreas Hartl, Gerhard Egger

The Morava-Dyje Platform

Das March-Thaya (MARTHA) Forum

ist eine Kooperationsplattform von WissenschafterInnen, Natur- und Umweltschutzorganisationen, die an March und Thaya aktiv sind. Unser Ziel ist es, eine nachhaltige Entwicklung in der Region voranzutreiben und aktuelle Bedrohungen von der einzigartigen Flusslandschaft im Herzen Europas abzuwenden.

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