In einer 5 teiligen Serie hat Mark Perry in der Kronen Zeitung diesen Sommer über die March-Thaya Auen und deren vielfältige Natur, aber auch über die Herausforderungen zum Schutz des "vergessenen Paradies" berichtet. Wir haben das Krone Team begleitet - einen kleinen Rückblick finden Sie im folgenden.

Die Vogelwelt spielt mit
Wie vorbereitet zog am ersten Tag unserer Erkundungsfahrt ein Schwarzstorch seine Kreise über den taufrischen Auwiesen bei Hohenau.
Wir starteten die Factfinding mission bei der Beringungsstation in Hohenau, wo gerade die alljährliche Forschungssaison anlief. Prompt konnten wir die Vogelkundler auch bei der fachgerechten Markierung eines seltenen Bruchwasserläufers beobachten. Die Station in Hohenau ist ist eine von weltweit 40.000 Stützpunkten, die sich der Erforschung der Vogelwelt widmet.

Nach diesem gelungen Start hatten wir die Gelegeheit mit Naturschutz-Experten, wie Walter Hödl, Helmut Pechlaner, Matthias Schmidt, Ute Nüsken und Paul Weiß die verborgensten Winkel der Auen zu erforschen.

Dynamische March-Thaya-Region!
Nach und nach hatten wir damit Gelegenheit die Bedeutung des Gebiets in all seinen Facetten zu begreifen. Immer wieder kam das Gespräch mit den Ökologen, Fischern, Landwirten und Gebietsbetreuern dabei auf den positiven Einfluss der Überschwemmungen. Nur durch die weitgehend intakte Überschwemmungsdynamik werden Augewässer, Tümpel und so genannte Sutten mit Wasser gespeist, werden Wiesen gedüngt und können Auwälder überleben.

Wechselkröte & Co.
Während wir am Ufer eines Altarms stehen, wo die Pflanzen so bezeichnende Namen tragen wie Wassernuss, Froschbiss und Wasserfenchel machte uns die Jugendgruppe des Vereins AURING mit den Amphibien vertraut. Am Ende des Tages wussten wir mehr über Wasserfrosch, Rotbauchunke, Laubfrosch, Teichmolch und Wechselkröte - es ist beeindruckend wie vielfältig die Fauna des Gebiets auf den zweiten Blick ist.

Unvorstellbar: Lange Luss an der Autobahn
Erst vor Ort haben wir letztlich auch die Appelle der Ökologen vor einer Zerstörung des Gebiets verstanden. Unvorstellbar ist es, dass bald eine Autobahn am Nordrand der Langen Luss - dem Wiesengebiet, dass wir gerade mit Paul Weiß vom Distelverein besichtigt hatten - die Aulandschaft zerschneiden soll. Dabei geht es nicht nur um die Sutten, Tümpel und Wälder die unmittelbar unter einer Betondecke verschwinden sollen. Es geht auch um die friedliche Kulturlandschaft durch die bald Zigtausende LKWs täglich rollen sollen und die Gewerbegebiete und immer noch mehr Infrastruktur und Straßen bringen wird.

Das Grüne Herz zwischen den Großstädten schlägt!
Die Naturschutzexperten sind sich einig, nur die Ausweisung als Großschutzgebiet (z.B. als Biosphärenpark), eine aktive Betreuung des Gebiets und die Revitalisierung der March kann diese Flusslandschaft nachhaltig sichern und ein wirkliches Grünes Herz zwischen den Großstädten Wien und Bratislava entstehen lassen.