Die Stadtgemeinde Marchegg - ein aktiver Partner für den Schutz von Sandrasen
Warm-kalt, trocken-feucht
Wer die March-Thaya-Auen im Frühjahr besucht und die überschwemmte Aulandschaft betrachtet, kann sich schwer vorstellen, dass dieses Gebiet neben den zahlreichen Feuchtlebensraumbewohnern auch viele Arten der Trockenstandorte beherbergt.
Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass sich im Überschwemmungsgebiet der March-Thaya-Auen Niederterrassenreste der letzten Eiszeit – so genannte „Parzen“ – und Sanddünen, welche durch postglaziale Flugsande aus dem Vorland entstanden sind, befinden. Das räumlich sehr enge Nebeneinander von Feucht- und Trockenstandorten stellt eines der Charakteristika des Marchtales dar. Hinzu kommt der Einfluss des pannonischen und kontinentalen Klimas, was ein weiterer wesentlicher Grund für die hohe Artenvielfalt in den March-Thaya-Auen ist.
Im Rahmen der vielfaltleben-Kampagne wurden die Trockenstandorte im Gebiet untersucht und erhoben. Die Erhebung brachte 58 Standorte in den March-Thaya-Auen zutage und sorgte für viele Überraschungen ob neuer Funde.
Schützen durch Nutzen
Arten der Trockenstandorte sind absolute Lebensraum-Spezialisten und sind – so wie ihre Lebensräume – zahlreich in den Roten Listen aufgelistet. Gefährdungsursachen sind die Aufforstung, eine intensive landwirtschaftliche Nutzung, der Sandabbau und die „Nicht-Nutzung“. Auch Schutzgebiete sind oftmals kein Schutz vor diesen Gefahren, insbesondere was die „Nicht-Nutzung“ – also fehlende Mahd und Beweidung – betrifft.
Im Rahmen der vieltfaltleben-Kampagne werden im Zuge des Projekts „Silikatsandrasen
in den March-Thaya-Auen“ wertvolle Trockenstandorte erhalten und gepflegt. Wesentlich ist die langfristige Sicherung dieser Standorte.
Zusammenarbeit mit den Gemeinden
Eine der Maßnahmenflächen ist das „Kleinfeld Köhlergrube“ in Marchegg. Es handelt sich dabei um eine langgestreckte sandige Erhebung, die sich vom Marchufer nordwestlich des Naturschutzgebietes „Kleiner Breitensee“ beidseitig des Schutzdammes nach Südosten erstreckt. Der landseitig des Dammes gelegene Teil wird seit alters her als Acker genutzt, lediglich am südlichen Ende ist ein reliktärer Sandtrockenrasen erhalten geblieben. Dieser Bereich ist auch als Naturdenkmal ausgewiesen, unterliegt aber – aufgrund der fehlenden Nutzung – der zunehmenden Verbuschung.
71 Pflanzenarten sind auf dieser Fläche nachgewiesen worden. Darunter so seltene Arten wie die Sand-Grasnelke – eine Charakterart der Sandrasen in den March-Thaya-Auen – oder der Streifen-Klee, welcher vor allem offene Pionierstandorte braucht. Auch Baumpieper, Neuntöter und Grauammer finden hier geeigneten Brut- und Nahrungsraum.
Gemeinsam mit der Stadtgemeinde Marchegg haben der WWF Österreich und der NATURSCHUTZBUND NÖ Mitte September große Teile des Sandtrockenrasens gemäht und entbuscht. Die erfolgreiche Zusammenarbeit soll im Rahmen der vielfaltleben-Kampagne fortgeführt werden, weitere gemeinsame Aktivitäten sind geplant.
Fotos: G. Egger
Quelle: Zuna-Kratky, T., 2009: Katalog der Sanddünen und Trockenstandorte des österreichischen March-Thaya-Tales. Ein Projekt im Rahmen der vielfaltleben-Kampagne des Lebensministeriums, umgesetzt vom Niederösterreichischen Naturschutzbund und dem WWF Österreich. Wien.
Wer die March-Thaya-Auen im Frühjahr besucht und die überschwemmte Aulandschaft betrachtet, kann sich schwer vorstellen, dass dieses Gebiet neben den zahlreichen Feuchtlebensraumbewohnern auch viele Arten der Trockenstandorte beherbergt.
Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass sich im Überschwemmungsgebiet der March-Thaya-Auen Niederterrassenreste der letzten Eiszeit – so genannte „Parzen“ – und Sanddünen, welche durch postglaziale Flugsande aus dem Vorland entstanden sind, befinden. Das räumlich sehr enge Nebeneinander von Feucht- und Trockenstandorten stellt eines der Charakteristika des Marchtales dar. Hinzu kommt der Einfluss des pannonischen und kontinentalen Klimas, was ein weiterer wesentlicher Grund für die hohe Artenvielfalt in den March-Thaya-Auen ist.
Im Rahmen der vielfaltleben-Kampagne wurden die Trockenstandorte im Gebiet untersucht und erhoben. Die Erhebung brachte 58 Standorte in den March-Thaya-Auen zutage und sorgte für viele Überraschungen ob neuer Funde.
Schützen durch Nutzen
Arten der Trockenstandorte sind absolute Lebensraum-Spezialisten und sind – so wie ihre Lebensräume – zahlreich in den Roten Listen aufgelistet. Gefährdungsursachen sind die Aufforstung, eine intensive landwirtschaftliche Nutzung, der Sandabbau und die „Nicht-Nutzung“. Auch Schutzgebiete sind oftmals kein Schutz vor diesen Gefahren, insbesondere was die „Nicht-Nutzung“ – also fehlende Mahd und Beweidung – betrifft.
Im Rahmen der vieltfaltleben-Kampagne werden im Zuge des Projekts „Silikatsandrasen
in den March-Thaya-Auen“ wertvolle Trockenstandorte erhalten und gepflegt. Wesentlich ist die langfristige Sicherung dieser Standorte.
Zusammenarbeit mit den Gemeinden
Eine der Maßnahmenflächen ist das „Kleinfeld Köhlergrube“ in Marchegg. Es handelt sich dabei um eine langgestreckte sandige Erhebung, die sich vom Marchufer nordwestlich des Naturschutzgebietes „Kleiner Breitensee“ beidseitig des Schutzdammes nach Südosten erstreckt. Der landseitig des Dammes gelegene Teil wird seit alters her als Acker genutzt, lediglich am südlichen Ende ist ein reliktärer Sandtrockenrasen erhalten geblieben. Dieser Bereich ist auch als Naturdenkmal ausgewiesen, unterliegt aber – aufgrund der fehlenden Nutzung – der zunehmenden Verbuschung.
71 Pflanzenarten sind auf dieser Fläche nachgewiesen worden. Darunter so seltene Arten wie die Sand-Grasnelke – eine Charakterart der Sandrasen in den March-Thaya-Auen – oder der Streifen-Klee, welcher vor allem offene Pionierstandorte braucht. Auch Baumpieper, Neuntöter und Grauammer finden hier geeigneten Brut- und Nahrungsraum.
Gemeinsam mit der Stadtgemeinde Marchegg haben der WWF Österreich und der NATURSCHUTZBUND NÖ Mitte September große Teile des Sandtrockenrasens gemäht und entbuscht. Die erfolgreiche Zusammenarbeit soll im Rahmen der vielfaltleben-Kampagne fortgeführt werden, weitere gemeinsame Aktivitäten sind geplant.
Fotos: G. Egger
Quelle: Zuna-Kratky, T., 2009: Katalog der Sanddünen und Trockenstandorte des österreichischen March-Thaya-Tales. Ein Projekt im Rahmen der vielfaltleben-Kampagne des Lebensministeriums, umgesetzt vom Niederösterreichischen Naturschutzbund und dem WWF Österreich. Wien.