Amphibiendiversität in den March-Thaya Auen
Amphibien brauchen Dynamik
Der Artenreichtum natürlicher Flusslandschaften ist stark von der typischen Dynamik regelmäßiger Hochwässer und Überflutungen abhängig. Die Hochwasserdynamik wurde jedoch durch Regulierungsmaßnahmen an fast allen Flüssen Mitteleuropas unterbunden und March und Thaya bilden hier keine Ausnahme. Was für den Menschen Sicherheit bedeutete, führte jedoch über Jahrzehnte zu einer massiven Veränderung der Landschaft. Ohne die teils zerstörerische Kraft von Hochwässern gibt es keine Neubildung von Gewässern, bestehende Gewässer verlanden und werden für Amphibien ungeeignet. Ohne Überschwemmungen fallen Sutten und Senken trocken und eignen sich somit ebenfalls nicht mehr zur Amphibienfortpflanzung. Die wenigen permanenten Gewässer sind von Fischen besetzt, die als effektive Räuber Amphibienlaich und Larven vernichten.
Habitatverlust durch die Veränderungen der Landschaft ist die gravierendste Ursache für die zu beobachtenden, teils starken Amphibienrückgänge in den March-Thaya Auen. Die Folgen des Habitatverlusts werden erst nach Jahrzehnten sichtbar - viele Amphibienarten können ungünstige Bedingungen durch ihre Langlebigkeit überdauern - und sind schwer zu dokumentieren. Erst wenn man historische Berichte über „Fröschler“ liest, die in der Fastenzeit Frösche zu 1000en in den Auen schlachteten, werden die ursprünglichen Verhältnisse und die Folgen des Habitatverlusts deutlich. Heute sind Herpetologen vielerorts schon über Einzelfunde seltenerer Amphibienarten glücklich.
Die Wiederherstellung günstiger Verhältnisse aus Sicht der Amphibien wäre langfristig nur durch großflächige Renaturierung der Flussläufe mit dazugehöriger Hochwasserdynamik möglich. Schneller und effektiver lassen sich Amphibienpopulationen durch „menschliche Dynamik“, also Pflegemaßnahmen an bestehenden Gewässern und Anlage von neuen Gewässern, unterstützen. Fischfreie Laichgewässer mit ausreichend langer Wasserführung gewährleisten erfolgreiche Fortpflanzung und stärken die Amphibienbestände. Große und vitale Populationen sind weniger empfindlich gegen Umwelteinflüsse oder Krankheiten und ermöglichen die Ausbreitung und Besiedelung neuer Lebensräume.
Ein Beitrag von Marc Sztatecsny
Foto: Rudo Jurecek
Der Artenreichtum natürlicher Flusslandschaften ist stark von der typischen Dynamik regelmäßiger Hochwässer und Überflutungen abhängig. Die Hochwasserdynamik wurde jedoch durch Regulierungsmaßnahmen an fast allen Flüssen Mitteleuropas unterbunden und March und Thaya bilden hier keine Ausnahme. Was für den Menschen Sicherheit bedeutete, führte jedoch über Jahrzehnte zu einer massiven Veränderung der Landschaft. Ohne die teils zerstörerische Kraft von Hochwässern gibt es keine Neubildung von Gewässern, bestehende Gewässer verlanden und werden für Amphibien ungeeignet. Ohne Überschwemmungen fallen Sutten und Senken trocken und eignen sich somit ebenfalls nicht mehr zur Amphibienfortpflanzung. Die wenigen permanenten Gewässer sind von Fischen besetzt, die als effektive Räuber Amphibienlaich und Larven vernichten.
Habitatverlust durch die Veränderungen der Landschaft ist die gravierendste Ursache für die zu beobachtenden, teils starken Amphibienrückgänge in den March-Thaya Auen. Die Folgen des Habitatverlusts werden erst nach Jahrzehnten sichtbar - viele Amphibienarten können ungünstige Bedingungen durch ihre Langlebigkeit überdauern - und sind schwer zu dokumentieren. Erst wenn man historische Berichte über „Fröschler“ liest, die in der Fastenzeit Frösche zu 1000en in den Auen schlachteten, werden die ursprünglichen Verhältnisse und die Folgen des Habitatverlusts deutlich. Heute sind Herpetologen vielerorts schon über Einzelfunde seltenerer Amphibienarten glücklich.
Die Wiederherstellung günstiger Verhältnisse aus Sicht der Amphibien wäre langfristig nur durch großflächige Renaturierung der Flussläufe mit dazugehöriger Hochwasserdynamik möglich. Schneller und effektiver lassen sich Amphibienpopulationen durch „menschliche Dynamik“, also Pflegemaßnahmen an bestehenden Gewässern und Anlage von neuen Gewässern, unterstützen. Fischfreie Laichgewässer mit ausreichend langer Wasserführung gewährleisten erfolgreiche Fortpflanzung und stärken die Amphibienbestände. Große und vitale Populationen sind weniger empfindlich gegen Umwelteinflüsse oder Krankheiten und ermöglichen die Ausbreitung und Besiedelung neuer Lebensräume.
Ein Beitrag von Marc Sztatecsny
Foto: Rudo Jurecek